Dolly Alderton gehört für mich zu den feinsinnigsten, selbstironischsten Autorinnen der Gegenwart. Ihr “Alles, was ich weiß über die Liebe” ist eine Bibel der halb-verzweifelten, halb-lebenssatten Um-die-Dreißigjährigen Frauen. Jetzt hat die Britin einen fiktionalen Roman geschrieben, der allerdings viel Autobiografisches enthält. Mir hat “Gespenster” großen Spaß gemacht, wie ich in der Welt erkläre, mit seinem Feel-Good-Sound, hinter dem sich die Online-Dating-Misere der Gegenwart verbirgt. Vordergründig geht es darin ums Ghosten, jenes leider weitverbreitete Phänomen, bei dem sich Menschen im Lauf einer intimen Beziehung einfach nicht mehr beim anderen melden.
