Ich HASSE den Berliner Wohnungsmarkt so sehr

“Manchmal schien das Ziel greifbar nah. Unser kettenrauchender Hausmeister versprach, mir eine Liste der in Kürze zu vermietenden Objekte zu schicken, auf die ich bis heute warte. Mein Freund J. (ein Zimmer mit Terrasse am Paul-Lincke-Ufer, 360 Euro warm) hatte den Auszug seiner Nachbarin beobachtet, woraufhin ich der Hausverwaltung mit dem Namen, der für mich immer wie Aktivkohle klang, schrieb und prompt eine Antwort erhielt: Für knapp 300 000 Euro könne ich das Objekt gerne käuflich erwerben. “

Ein Jahr Wohnungssuche in Berlin, ein Jahr in der Vorhölle. Vorbei war die Zeit der Open-House-Sammeltermine, wo arme Seelen bis in die übernächste Querstraße anstanden, um sich Stunden später gemeinsam mit einer bayerischen Kleinstadt durch die leider nicht mehr einwandfrei schließbaren Flügeltüren zu quetschen. Jetzt in der Pandemie wurden nur Einzeltermine vergeben, nur halt nicht für mich.

Für die Berliner Zeitung habe ich aufgeschrieben, wie ich beinahe nach Lichterfelde West gezogen wäre oder zurück in mein schwäbisches Dorf.