Ein Titel, so spitz wie Madonnas Kegel-BH, der im Zahnarztwartezimmer oder an der Tramhaltestellte garantiert für Aufsehen sorgt, ein Buch wie ein pinker Molotowcocktail. In Frankreich sollte Pauline Harmanges “Ich hasse Männer” verboten werden und löste dadurch natürlich erst recht einen Skandal aus. Obwohl ich ihre Meinung nicht teile, habe ich das Buch für die Welt mit Interesse gelesen. Hat man sich vom ersten Schock des Titels erholt, stehen viele gute Dinge darin, zum Beispiel, dass Frauen auch in vermeintlich gleichberechtigten Beziehungen den Löwinnenanteil der emotionalen Arbeit und des mental loads übernehmen und viel öfter an zwanghaftem Perfektionismus bei gleichzeitigen Minderwertigkeitsgefühlen leiden als Männer. Was Harmange außerdem empfiehlt und nicht schaden kann: ein bisschen mehr Frauensolidarität.