Auf wunderbare Weise (so wunderbar eigentlich nicht, vielmehr angebracht) habe ich die Möglichkeit mir am Sonntag die Premiere von “Exit Through The Giftshop” im Berlinalepalast anzuschauen. Roter Teppich! Kamera! Meine Begleitung findet das anstrengend, mindestens unangenehm, was ich von mir nicht behaupten kann. Nachdem wir uns relativ frei platziert haben, verfolgen wir, wann welcher wichtige Mensch mit welchem Auto an den roten Teppich gefahren wird. Kurz darauf treten diese mehr oder weniger wichtigen Menschen tatsächlich durch die Tür des Saals, was mich an “Gob Squad” erinnert, nur dass hier nicht peinlich-süß gesungen, sondern geglänzt wird.
Nachdem wir die Story kapiert haben (Banksy dreht einen Film über einen Typ, der einen Film über Banksy drehen will), sind wir uns einig, dass das hier ganz großes Kino ist. Dass Banksy toll ist und seine Strategie immer noch funktioniert, weiß man ja. Dass er sich auch noch herrlich selbstironisch gibt macht ihn mir noch sympatischer, auch wenn man bitte bitte nicht vergessen soll, dass gerade viele auf den “Kunst- als- großer- Scherz” Zug aufspringen (aber wer hat denn schonmal was von Mister Brainwash gehört??). Auch wenn ich nicht ganz verstehe, welchen Beitrag der anwesende Künstler von Portishead geleistet hat, da offensichtlich keines der im Film vorkommenden Lieder von ihm stammt, versetzt mich auch der Soundtrack in Hochstimmung, ganz besonders “Tonight the streets are ours” von Richard Hawley (hat jemand schonmal…?).
Im Anschluss gibts noch eine Berlinaleparty des Brasilianischen Kinos – “Cinema do Brasilia” – im sterilen 40 seconds. Nicht nur der DJ hat hier offensichtlich zu viel Gefallen am Caipirinha gefunden, sondern auch ein Großteil des Publikums, dessen Altersdurchschitt dem Berlinale Jubiläumsjahr bedenklich nahekommt. Die Party finden meine Begleitung (Rotation!) und ich trotzdem gut, denn neben den bereits erwähnten Cocktails komme ich auch endlich mal in den Genuss von brasilianischem Essen.
Ich verbleibe mit einem schönen Zitat (Quelle eher schwammig, darf aber gerne recherchiert werden):
“Kunst ist überflüssig. Gehen Sie nach Hause!”