Neulich gab es mal wieder ein Männerproblem. Ich wusste nicht, wie ich mich verhalten soll, und suchte, wie Frauen das nun mal machen, Rat bei einer guten Freundin. Stattdessen schritt ihr neuer Partner ein, indem er ein „Konzept“ in mein iPhone tippte, bestehend aus mehreren Steps inklusive kritischer Selbstbefragung. Ich war hin und weg. Da wusste ich noch nicht, dass dieser Mann schon berufliche Erfahrung mit der Dekonstruktion toxischer Männlichkeit gesammelt hat und selbst in der aktuellen Hitzewelle nie oben ohne anzutreffen ist, weil das nicht nur Frauen degradiere, die dafür, wie erst kürzlich in Berlin geschehen, mit Bußgeldern belegt werden, sondern allgemein weiblich gelesene Personen. Sie fragen, wo man solche Männer findet? Auf Bumble.
Für die Welt habe ich nachgedacht, was das für ein Typ ist, der neue Typus Mann. Erwähnt werden unter anderem Tobias Haberls Buch “Der gekränkte Mann” und Julian Witzels “Junge weiße Männer”. Und Männer, die mir begegnet, sind, solche, die Maseratis leasen, Proteinplänen folgen, ethisch korrekte Pornos kucken, Top-Gun-T-Shirts tragen und Steaks auf den Grill legen statt Seitan. Oder halt Seitan.